König der Reklamelöwen

Gestern abend waren wir im Musical "Der König der Löwen". Und meine Frau hatte mir nicht zuviel versprochen: Grandiose, fantasievolle Bilder und mitreißende – ja, hier passt der Gemeinplatz und ich sag ihn gleich noch mal: mit-rei-ßen-de – Musik.
Allerdings Der Zauber wurde wenig zart gestört durch plötzlich aufkommende Witzischkeiten:
  1. Der Vogel Zazou (oder Sasuh?) steht vor dem geschlossenen Vorhang, schaut daran hoch und meint:
    Sieht aus wie eine Gardine von IKEA.
  2. Die beiden Junglöwen Simba und Nala werden von drei Lachhyänen bedroht, die mit ihrem augenscheinlich künftigen Mittagessen ihre Scherze treiben. Einer davon ist:
    Have a break, have a Kitkat.
Circa zwei Leute aus dem Publikum haben gelacht. Und ich hab mich gefragt, ob und wieviel die Genannten für diesen desillusionierenden Dreck bezahlt haben.
Wie gesagt, das Musical war wunderschön. Aber die lustigen Sprüchlein wenig witzig. .

Bald zu alt fürs eigene Programm.

Auf Plakaten, Anzeigen und natürlich im Fernseh gratuliert sich RTL zu 25 Jahren, indem seine Moderatoren den Betrachter, vulgo Zuschauer, mit Sahnetorten bewerfen.
Erstens wird mir wieder klar, was RTL von mir und allen anderen hält.
Und zweitens hatten wir das schon, wie Christian bereits früher anmerkte.

Neu im Kino: Misssion impossible 4

Originaltitel:
MI 4 – Valkyrie

Inhalt:

Ethan Hunt (Tom Cruise) wird mittels einer Botschaft dazu aufgefordert, in die Rolle eines gewissen Grafen Stauffenberg zu schlüpfen und in dieser Tarnung den offenbar wahnsinnigen Regierungschef eines europäischen Staates auszuschalten. (Die Botschaft zerstört sich unmittelbar danach selbst, indem sie eine Zyankalikpasel zerbeißt.) Unter der Gummimaske des einäugigen Adligen gelingt es Hunt, selbst Stauffenbergs attraktive Gattin (Clarice van Houten) und Familie zu täuschen, eine Gruppe ansonsten bornierter Militärs lässt sich gar davon überzeugen, ihm logistisch und organisatorisch bei der Operation Walküre zur Seite zu stehen. Das sorgfältig geplante Attentat misslingt jedoch und Ethan Hunt kann erst in allerletzter Sekunde heimlich außer Landes fliehen – so heimlich, dass diese Szene im Kino nicht einmal zu sehen ist. Der während all dessen in künstlichem Koma gehaltene echte Graf Stauffenberg wird an seiner Statt verhaftet...

Besetzung:
Halb Europa ist besetzt.

Beurteilung:

Nach Brian de Palma und John Woo hatte J.J. Abrams den eher schwachen dritten Teil der Mission-Impossible-Reihe übernommen. Mit MI 4 – Operation Walküre ist es Hauptdarsteller und Produzent Tom Cruise gelungen, den Action-Spezialisten Bryan Singer (X-Men) auf den Regiestuhl zu locken. Das hat sich gelohnt. Der eigentlich hanebüchene Plot kommt auf der Leinwand erstaunlich glaubwürdig und spannend rüber und überzeugt vor allem bei den Expolosionen. Die Schurken sind überraschend differenziert gezeichnet und so weiter und so weiter...

Neue Wörter (Teil 26)

Die 3-jährige Tochter eines Kollegen beschreibt so, wie sie sich fühlt, nachdem sie sich eine Zeitlang schnell um sich selbst gedreht hat.
schwingelig
Das nenne ich Wortschatz.

Komischer Vogel (von Ford)

Ich zitiere mal eben die Hamburger Morgenpost, die in ihrer heutigen Ausgabe Henry Ford zitiert.

Über einer eher uninteressanten Zeichnung mit Vögeln steht der Satz, den der immer wieder gern zitierte Autobauer und Fließbanderfinder (laut Mopo) gesagt haben soll: "Wer nicht wirbt, stirbt". Henry Ford? Auf Deutsch?
Google half mir nicht weiter, als ich nach dem wohl eher amerikanisch-englischen Originalzitat suchte. Zumal ich mich gefragt habe, ob und wie sich das wohl auch dort so kurzknappknackig reimen könnte. Etwa so?

He who does not advertise,
dies.
Och, nö. Klingt blöd.
Oder vielleicht so:
Without an ad
you're dead.
Nee. Auch nicht. Neineneinnein... Ich glaube, das Ganze ist eine Ente und muss darüber herzlich lachen:
Eine Ente.
Von Ford.

Hahaha, die ist doch von Citroen.

Rad ab?

"Everything is just a few hundred clicks away."
Danke, Stefan, für diese wundervolle Produktempfehlung.
Mehr Details hier.

Moles' meeting point?


Dieses schöne Schild steht ganz allein auf einer Wiese vorm Vattenfall-Gebäude in Hamburg – vielleicht, dass sich da Designfans treffen, um gemeinsam die Architektur von Arne Jacobsen anzugucken? Oder geht da was ab im Untergrund?

DDR Discount

Ja, ich war bei Kik. Und wenn man mich von nun an zum Prekariat zählen will, sei's drum – schließlich habe ich auch schon mal BILD gelesen und fand die Erdbeere von Tutti Frutti ziemlich niedlich.

Ja, ich gebe zu, ich war bei Kik. In dem Laden mit Kleidung clever kaufen. Dem mit dem fiesen roten sprechenden T-Shirt. Und genau da habe ich sogar etwas gefunden, das mir wirklich gefallen hat: Einen ganzen Stapel Bücher aus dem Verlag Neues Leben Berlin, alle aufgelegt im jahr 1990 und dann offenbar im Zuge der Treuhand-Unternehmensverramsche in irgendein Lager gewandert, wo sie ein Kik-Lieferant entdeckt hat.


Das Stück für 50 Cent.


Mit genau den herrlichen liebevoll altbackenen Illustrationen, den Ausschneidebögen und Popups, um die wir (wenigstens ich) die DDR immer hätten beneiden sollen, als es sie noch gab.


Wer also noch einen letzten Spätausläufer des real und durchaus niedlich existiert habenden Sozialismus ergattern will, der sollte zu Kik gehen.


Jetzt gleich. Denn morgen geh ich hin und kaufe den Rest.

Buchbinder Wanninger 2.0

AWO Kitavillakunterbunt, Gnirzelschirz guten Tag.
Guten Tag, mein Name ist Thiessen, unser Sohn war in den Jahren 2007 und 2008 bei Ihnen im Hort, beziehungsweise in dem Hort in der Schule Poppenbüttel, und nun wollte ich gern eine Bescheinigung über unsre Kosten für die Steuer...
Ja?
...und deshalb hatte ich vor Weihnachten schon mehrfach versucht, Ihre Frau F. per Fax und per Mail und auch telefonisch zu erreichen, aber unter deren Nummer ist jetzt nur so ein Piepton, und...
Ja, da müssten Sie sich an die AWO Hamburg wenden.
Ach so. Danke.
AWO Hamburg, Gnurzelschurz, guten Tag.
Guten Tag, mein Name ist Thiessen, unser Sohn war in den Jahren 2007 und 2008 bei Ihnen im Hort, beziehungsweise in dem Hort in der Schule Poppenbüttel, und nun wollte ich gern eine Bescheinigung über unsre Kosten für die Steuer.
Da weiß ich jezt wenig davon, ich bin auch ganz neu hier, ich geb Sie mal einem Kollegen.
Ja, danke.
Gnerzelscherz, guten Tag.
Ja, äh, mein Name ist Thiessen, unser Sohn war in den Jahren 2007 und 2008 bei Ihnen im Hort, beziehungsweise in dem Hort in der Schule Poppenbüttel, und nun wollte ich gern eine Bescheinigung über unsre Kosten für die Steuer, aber allmählich werd ich ein bißchen genervt, denn anscheinend ist niemand zus...
Da stell ich Sie am besten mal in die Buchhaltung, ich bin da nicht zuständig, tut mir leid.
...
Gnarzelscharz.
Guten Tag, Frau Gnnnarzlscharrrz. Also, unser Sohn war in den Jahren 2007 und 2008 bei Ihnen im Hort, beziehungsweise in dem Hort in der Schule Poppenbüttel...
Poppenbüttel?
Poppenbüttel...
Poppenbüttel. Das ist nicht mein Bezirk.
Da stell ich sie mal zu Frau Gnorzelschorz.
Gnorzelschorz, guten Tag.
Ja, äh, mein Name ist Thiessen, unser Sohn war 2007 und 2008 bei Ihnen, und nun wollte ich gern eine Bescheinigung über die Steuer...
Wir hatten schon mal telefoniert, oder?
Äh, ja, kann sein, vor Weihnachten.
Ja, das hab ich an meine Vorgesetzte weitergegeben. Haben Sie denn da schon was bekommen?
Nein, eben nicht.
Dann sprech ich noch mal mit ihr. Jetzt gleich. Darf ich Sie zurückrufen? Ich hab Ihre Nummer auf dem Display.
Äh, ja.

(Seither schreibe ich diesen Post. (Was bin ich gespannt!)